Zur Jahresmitte möchte ich einmal kurz Bilanz ziehen und davon erzählen, was ich als lohnend einsortiere, dass ich noch auszuprobieren will. Für so gut wie alles davon ist Planung und Organisation erforderlich, denn ich wohne nicht wirklich barrierefrei und komme auch nicht unbedingt selbstständig zurecht. Wer das Motto „erst die Idee, dann die Kommunikation zu allen Beteiligten, danach die Planung vor der Durchführung und zum Schluss das Genießen“ kennt, der weiß ohnehin, dass die Dinge selten spontan umgesetzt und entschieden werden können. Umso wichtiger ist auch, Enttäuschungen und Frustration gering zu halten oder gut mit Erfolgen und wohligen Erfahrungen auszubalancieren. Alle Punkte auf der Liste habe ich demnach immer mit anderen Unterstützern und guter Planung im Vorfeld so gut wie möglich hinbekommen. Eine Strategie, die sich bewährt, auch wenn ich oftmals vom Kopf her schon viel mehr machen wollte und viel selbstständiger wäre…
Was gewesen ist und wunderbar war:
- mit dem Rolli auf dem Eis in der Eishalle gewesen
- im Schwimmbad durch das Wasser getragen werden
- über einen (Decken-) Lift ins Wasser zu kommen und darüber auch hinaus
- teilgenommen an Gruppenaktivitäten, kreatives gestalten, Ausflüge in die örtliche Umgebung
- neue Tagesstruktur Angebote kennengelernt
- eine Brettspielgruppe kennengelernt, die passt.
- mit einem Strandrollstuhl im Meer zum baden gewesen.
- eine Assistenz zum schwimmen im Hallenbad bekommen
- im eigenen kleinen Garten neue Blumen gepflanzt und gepflegt und Besuch von Nachbarkatzen bekommen, die neugierig waren.
Was ich in der zweiten Jahreshälfte oder später gern noch machen oder versuchen möchte:
- mit einer Assistenz einen Nähkurs (mit Nähmaschine) bei der VHS besuchen
- für die eigene Fitness mehr aktiv werden, vielleicht gelingt Handbike fahren
- Besuch der RehaCare im September
- Drachen steigen lassen, Boules spielen, Darts spielen
- die Wassersport Insel „Robinson Crusoe“ kennenlernen in den Niederlanden
- Strandsegeln, vielleicht auf Borkum?
- zum „Wilden Kermeter“ im Naturpark Eifel fahren und den Baumwipfelpfad erkunden
- vom durchs Wasser getragen werden, zum sich selbst im Wasser bewegen können
- mit bzw. von jemandem Holzxylophon spielen lernen – denn Musikschule ist oftmals noch keine Alternative für mich
- und natürlich alles was bisher schon geklappt hat und eine Wiederholung wert ist.
Wenn man sich das Leben zurück erobern will, dann gelingt das einfach oftmals nur in kleinen Schritten und manchmal braucht Fortschritt erst nochmal Rückschritt. Das ist nicht weiter tragisch. Ich weiß längst, dass ich nach meinen eigenen Regeln leben und spielen muss, der Vergleich mit anderen lohnt sich für mich nicht. Meine Lebens-Realität ist oft eine andere, nicht besser und auch nicht schlechter, nur anders. Geht für mich so in Ordnung.
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