Ich bin schnee- verliebt, ja wirklich! Ein Winter in dem an vielen Tagen dieser Jahreszeit Schnee fällt und liegt, habe ich zum Glück in den 1980zigern noch kennenlernen können und somit auch alles was mit Schnee großen Spaß macht Da haben ich mit der Schwester zusammen zum Beispiel Iglus gebaut in denen wir wohnen wollten, ehe wir dann eingesehen hatten, dass wir zu groß waren und das Iglu zu klein. Wir haben auf unseren Holzschlitten am Berg gerodelt und uns Kordeln geflochten, um Pferdekutsche zu spielen und wir haben ganz bestimmt zahlreiche Schneeballschlachten und Rutschpartien gemacht in solchen Wintern. Damals.

Wenn jetzt Schnee fällt bin ich begeistert, am liebsten wollte ich sofort nach draußen und mit den Schneeflocken tanzen, ihnen mein Gesicht und die Zunge entgegen strecken, sodass sie kalt und etwas kitzelig darauf landen können und mir Freude bereiten. Ich kann es kaum erwarten, dass sich eine Schneedecke bildet und wir mit Lomi eine Schneefahrt machen können…. Nun, die Realität hält meiner Träumerei nicht stand, ich weiß.

Mit meiner Schwester wäre ich wie Heidi und Klara auf der Alm, mit Pferdekutsche und dick eingepackt würden wir durchs Dorf fahren, überall liegt Schnee auf den Dächern und auf den Tannen, das warme Licht in den Fenstern wird vom weißen Schnee reflektiert und lässt alles auf wundersame Weise leuchten. Glocken der Kirche läuten und Heidi und ich lachen vergnügt in unseren warmen Kutscher Decken. Tags darauf setzen wir uns auf den Schlitten hinter einander und lassen uns gut gelaunt bis zum kleinen Rodelberg ziehen. Er hat nur wenig Gefälle und kaum Buckel und ist deshalb für mich genau richtig. Heidi und ich fahren zusammen den kleinen Hügel hinunter und lachen dabei vor Freude und aus lauter Glück, so viel Mut für diese Tour gehabt zu haben. Unten angekommen wollen wir gleich nochmal rodeln und Heidi zieht den Schlitten mit mir wieder ein Stück den Hügel hinauf, bis jemand kommt und uns hilft.

Ich halte währenddessen meinen Handschuh in den feinen Schnee wie eine Schaufel, schnell wird der Schnee in meiner Hand größer und mehr und ich hebe den Arm zurück in meinen Schoß, um eine lockere Schneekugel zu formen, die ich gleich werfen werde. Schneeball Weitwurf! Wir sind wieder oben angekommen und machen uns startklar für die zweite Abfahrt zusammen auf unserem Schlitten. Jetzt sitze ich hinter Heidi und umarme sie, damit ich mich gut festhalten kann und schon gehts los. Es ist nicht ganz so direkt, wenn man hinter jemandem sitzt, als wenn man vorn der Erste ist. Ich bin so zufrieden, weil alles problemlos klappt.

Unten angekommen lasse ich mich glücklich in den hohen Schnee fallen, ich schaue in den Himmel und bin selig. Ich bewege meine Arme seitwärts auf und ab, um die Umrisse eines Schnee Engels in den Schnee zu drücken. Heidi macht es mir nach, unsere Hände treffen sich kurz in der Bewegung und es wird gleich so aussehen, als berührten sich die Engelflügel, weil sie so nah beieinander sind. Weil die Beine von mir nicht so wollen, schaufelt Heidi den Schnee einfach mit den Händen beiseite und als wir beide uns das Kunstwerk vom Schlitten aus anschauen, ist es wundervoll geworden.

Es dämmert schon etwas und wir entscheiden uns nach Hause zurück zu fahren und im warmen Zuhause am Kaminfeuer eine heiße Schokolade zu trinken und dazu Kekse zu essen, denn am nächsten Tag wollen wir zusammen den dollsten Schneemann bauen, den es so vorher noch nie gegeben hat. Zum Glück beginnt es draußen auch wieder zu schneien, dicke Flocken fallen vom Himmel herab und an unserem Fenster vorbei. Schneeflocken haben etwas schönes, anmutiges, stilles an sich dass man vom zuschauen ganz bezaubert wird. Beruhigt stelle ich fest, Morgen wird noch reichlich Schnee liegen, um dem Schneemann vielleicht auch noch einen Iglu zu bauen oder einen Schlitten, mal sehen, was uns beiden morgen so einfällt. Wenn ich zu Heidi hinüber sehe, schaue ich in ein glückliches Gesicht, mit roten Wangen und um den Mund die übliche Kakaoschnute, wahrscheinlich genau wie bei mir, und lächle.

Ich bin ja doch ins träumen geraten…..

So sehr wäre ich gern mit meiner Schwester im Schnee in den Bergen wie einst Heidi und Klara es waren, Sommer wie Winter. Vielleicht geht dieser Traum ja doch noch mal in Erfüllung? Die Alpen oder die Bergregionen sind auch mit Rollstuhl möglich zu besuchen. Und Schnee macht ohnehin keinen Unterschied, er fällt einfach da wo er will.

Bist Du Wintersportler und Rollstuhlfahrer oder nur wie ich, Schnee – verliebt und Rollstuhlfahrer? Dann lass doch gern einen Kommentar hier. Ich würde mich sehr freuen.

One response

  1. Was für ein perfekter Schneetag. Zum heißen Kakao gibt es auch noch Kaiserschmarrn mit Apfelmus oder Zwetschgen oder doch lieber einen Apfelstrudel mit Vanillesoße?
    Und am nächsten Tag wartet nicht nur neuer herrlicher Schnee auf Jaani und Heidi, sondern endlich geht auch der Schlittenlift in Betrieb. So kommen die Beiden mit ihrem Schlitten federleicht den kleinen, aber feinen Rodelhügel hoch und können schwuppdiwupps wieder hinunter flitzen… tbc

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