Dank einiger lokaler und regionaler Spiele Veranstaltungen wie „Stadt Land spielt“, lokale Spielegruppen oder auch die baldige Spielemesse in Essen, Anfang Oktober 2023, habe ich erneut meine Begeisterung für Brettspiele, Karten- und Würfelspiele entdeckt. Das hervorragende beim Spielen ist, so ist meine Erfahrung, dass es gemeinsame Zeit bedeutet, es darin gemeinsame Aktionen gibt und manchmal haben Spiele auch ein gemeinsames Ziel, wie in den kooperativen Brettspielen.

Drei oder vier andere befreundete oder bekannte Menschen sitzen mit mir am Tisch, alle sind sich auf gleicher Höhe, die jeweiligen Bedingungen beginnen sich anzugleichen beim spielen. Dass meine verständliche Lautsprache fehlt, macht kaum etwas aus, denn meist werden Handkarten sowieso nur verdeckt gehalten oder man deutet an, was gespielt werden soll, wobei Gestik, Mimik und einfaches „mit der Hand zeigen“ meist ausreicht, um verstanden zu werden. In manchen Spielen bin ich sogar im Vorteil, wenn es um „Begriffe malen“ oder durch „Pantomime“ darstellen geht. Die Hürden der Kommunikation und des sich verstehen weichen mit zunehmender Spielzeit, das genieße ich regelrecht.

Mit mehreren sitze ich also am Tisch und plane mit den Handkarten meine Ressourcen Beschaffung oder meine Reiseroute. Es ist ein tolles ausgeglichenes Miteinander, bei dem nicht nur auf dem Spielbrett tolle Begegnungen und Erfolge entstehen. Ich liebe das! Versteh mich nicht falsch, um das Gewinnen eines Spiels geht es mir kaum. Ich lege viel mehr Wert auf das Miteinander im Spiel, das sich helfen, sich beraten, zusammen lachen, zusammen gespannt sein ob das Spielemonster mit vereintem Einsatz besiegt werden kann oder ob die entscheidende Karte gezogen wird oder der Würfel die benötigte Zahl zeigt. Freude versteht jeder, Spannung und Abenteuergefühl lässt sich wunderbar durch Körpersprache und Mimik vermitteln.

Jeder Spieler hat das selbe Spielmaterial, jeder hat seine Sammelvorliebe oder Farbaffinität. Mich interessiert, was sich daraus ergibt oder wie sich der Weg vorbei an Fallen oder Hindernissen bahnt, um dann kurz vor Schluss noch einmal alles zu drehen.

Was spielt man denn mit mir am liebsten?

Wenn es ein schönes Abenteuerspiel im koop Modus gibt, bin ich sofort dabei. Schätze entdecken, Höhlen erkunden, Inseln entdecken, Spuk und Verbrechen aufklären, ganz gleich. Gemeinsam zum Sieg ist mir das liebste. Ich mag auch sehr gern komplexe Kennerspiele spielen, vorausgesetzt sie sind nicht allzu kämpferisch oder Kampagnen lastig oder gar aus dem Weltraum Genre.

Da ich gern mit Buchstaben, fehlender Sprache, Bildkarten und Stiften spiele, mag ich natürlich auch Spiele mit dem Thema. Lustige neue Worte erfinden, raten welche Bedeutung dahinterliegt, anderen etwas zeichnerisch näher bringen, durch Bildkarten Sachverhalte oder Tipps geben und dergleichen mehr. Auch write&roll gehört mit dazu und viele Spiele, in denen man Karten sammelt und sortiert, Paare bildet und ablegt.

Wenn doch mal Verständnisprobleme auftauchen, habe ich im Felix kompad eine ganze vorgefertigte Seite für „Brettspiele“ und dann tippe ich eben auf „ich versteh nur Bahnhof!“ oder auf „wie hast Du das geschafft?“ oder „wer ist denn jetzt dran, etwa ich?“

Warum ich Spielenachmittage oder Spieleveranstaltungen so liebe? Das ist doch ganz klar, ich komme mit Menschen zusammen, die genau wie ich Freude am Brettspielen haben, meine Einschränkungen treten in den Hintergrund und werden fast vergessen, ich bin Teil einer funktionierenden Gruppe, ich erlebe Spaß, Abwechselung, Spannung und lerne Neues hinzu. Lediglich bei Spielen mit schnellen Reflexen oder lautem Rufen oder vielem Erklären bin ich raus und bei Spielen, die ich einfach nicht leiden kann, aber das ist ohnehin nur ein kleiner Teil.

Und was gefällt Dir an Brettspielen besonders? Erzähl gern davon.

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